Die Kirche des HI. Jakob
Erbaut höchstwahrscheinlich um 1420 als Kolonie der aus dem friaulischen Kloster San Pietro di Rosazzo, geflohenen Benediktiner war diese Abtei Namensgeberin für die ganze spätere Siedlung (Kroatisch opatija=Abtei). Heute ist nur noch sehr wenig von ihrem urspünglichen Aussehen übrig:1506 baute Abt Simeon die Kirsche aus bzw. um, was uns die Aufschrift über dem Portal sagt; Ende des 18. Jahrhunderts wurde sie gründlich renoviert, und um 1930 wurde sie erheblich erweitert. An Attraktionen verwahrt die Replik eines Reliefs von Meštrović.

Das Kloster war, als es noch allein auf weiter Flur stand, ein Ort, an dem Gerichtsverhandlungen und Märkte abgehalten wurden, die zum St. Jakobstag die Gäste aus der Umgebung zum Tanzen und Handeln anlockte, und ine der unmittelbaren Nähe stand die erste Begräbnisstätte der Opatijaer, und im 19. Jahrhundert wurde hier auch die erste Schule Opatijas untergebracht. Das Gebäude war nach im Besitz einer ganzen Reihe von kirchlichen Orden, von den Benediktinern und Augustinern bis zu den Paulinern und Jesuiten. Heute sind hier, außer Gebeten und Mesen, auch Kammerkonzerte zu hören.
Villa Angiolina
Diese Villa ist das Gebäude, das ganz sicher den Beginn der touristischen Epoche in Opatija markiert. Bis zum Ausbau der Villa im Jahre 1844 (eigentlich war es ja ein Umbau eines älteren Objekts in dem Eigentum es Barons Haller von hallerstein) war Opatija eine relativ große Siedlung von etwa hundertzwanzig Häusern, die hauptsäclich um die von der Meeresküste entfernten Parzellen angeordnet waren, und es orientierte sich hauptsäclich an Fischfang und Seefahrt. Mit Eintreffen des Patriziers Iginio Scarpa aus Rijeka und mit der errichtung der Sommerresidenz Angiolina (die ihren Namen nach der bereits damals verstorbenen Ehefrau Scarpas, einer Frau aus dem Geschlecht Sartori, erhielt) öffnet Opatija seine Türen für eine ganze Reihe von Gästen und Reisenden, unter ihnen die österreichische Kaiserin Maria Anna, der Botaniker Heinrich Noë, der kroatische Ban Josip Jelačić und andere, die, begeistert von der örtlichen Vegetation und dem Klima, den Ruhm Opatijas verbreiteten und so den Boden für das künftige klimatische Heilbad bereiteten.

Nach Scarpa unter seinem Sohn Paolo, der sich bereits 1869 mit dem Gedanken der gründung eines Sanatoriums trug, kamen als Besitzer der Villa der mährische Adelige Chorinsky, die Südbahngesellschaft (in deren Ara auch das Thronfolgerpaar Rudolf und Stefanie sowie deren Gast, der steyerische Satiriker Rosegger in der Villa untergebracht waren),die internationale Schlafwagengesellschaft, die Kurkommission und andere. Wie sehr der Preis der Villa gestiegen ist, sieht man an der Tatsache, dass Iginio Scarpa das ganze Terrain für siebenhundert Gulden gekauft hat, und 1910 wurde die Villa Mit dem Park, voll exotischer Flora, für 2,5 Millionen Kronen verkauft. Zuzeiten Scarpas ein Treffpunkt der Crème Rijekas und Ort für sommerliche Terassenfeste, gegen Ende der österreichischen Zeit Sitz der Kurkommission mit Musikpavillion und belebter Promenade vor der Südfassade, heute ist die Villa vorbestimmt für das entstehende Stadtmuseum Opatijas.
Das kroatische Tourismusmuseum
Das kroatische Tourismusmuseum ist eine spezialisierte Museumsanstalt auf nationalem Niveau, gegründet im Jahr 2007, welche materielles und immaterielles Erbe von touristischem Inhalt sammelt, bewahrt, erforscht und präsentiert. Unter den Grundaufgaben der Anstalt ist die Sammlung von Daten aller relevanten Quellen und potentiellen Museumsgegenständen, welche für die Geschichte des kroatischen Tourismus wichtig sind.

Tourismus ist das Treffen verschiedener Kulturen – und bei jedem solchen Treffen entsteht etwas Neues. Wir sind dazu eingeladen, dieses Neue zu erforschen – durch Projekte, Ausstellungen, runde Tische, reisende Ausstellungen, Workshops.

Das Museum verfügt über zwei Gebäude: die Villa Angiolina und den Künstlerpavillon "Juraj Šporer". Die Villa Angiolina, die älteste Villa Opatijas, befindet sich im zentralen Park von Opatija und in ihr befindet sich der Sitz des Museums. In der Vergangenheit wurde die Villa Angiolina von zahlreichen historischen Persönlichkeiten besucht oder diese verweilten in ihr. Der bekannteste ist sicherlich der österreichisch-ungarische Kaiser Franz Josef II., und in der Villa waren auch verschiedene Mitglieder der Familie Habsburg, sowie der kroatische Ban Josip Jelačić.

In einem der schönsten Ausstellungsräume in Kroatien, dem Künstlerpavillon "Juraj Šporer", neben der Pfarrkirche des Hl. Jakob, finden die kontinuierliche Ausstellungstätigkeit des Museums und andere Inhalte statt.
Park Angiolina
Die Geschichte des Parks Angiolina stammt aus der Feder des Leiters der Wiener kaiserlich-königlichen Gesellschaft für das Anlegen von Parks, Carl Schubert. Er führt an, der ältere Parkteil wurde in der Periode 1845-1860 mit verschiedener autochtoner und exotischer Flora bepflanzt. Als 1882 der Park in den Besitz von der Gesellschaft »Südbahn« kam, gab Schubert dessen Erweiterung und Umgestaltung einen Sinn. Der Raum vor der Villa war früher, auch wie heute, im Geschmack des Biedermeiers gestaltet, mit verschiedenartigen Blumenbeeten auf relativ kleinem Platz, während der Großteil des Parks dem romantischen Konzept eines landschaftlichen Parks im Kleinen entspricht, mit Staffageobjekten wie das Schweizer Haus, Musikpavillon und das hölzerne Kaiserpavillon (um 1950 oder etwas früher weggeräumt), eingefügt in die projektierte Ambiente der ‚Rohnatur’. Unbehauerne Kalkgesteine unter den Bäumen aus der Kaukasiens Bergwildnis und Kalifornien (die kaukasische Tanne und die immergrüne kalifornische Sequoia gigantea) verflechten sich harmonisch mit Magnolien, Walddattel- und Bananenpalmen. Die Hauptsehenswürdigkeit des Parks sind Kameliensträuche, Schönheiten aus den weiten Philippinen, die zum Symbol Opatijas geworden sind.
Das Schweizerhaus
Das Schweizerhaus, das sich im Park Angiolina befindet, ist heute eines der drei Gebäude des Kroatischen Museum für Tourismus, dessen Aufstellung die Geschichte der Stadt Opatija zeigt.

Das Haus wird zum ersten Mal in einem Grundbucheintrag aus dem Jahre 1875 als Gutsherrensitz erwähnt. 1884, damals bereits in Besitz der Südbahn Gesellschaft, wurde es adaptiert, erweitert und erhält den Namen Schweizerhaus oder Schwizerhütte, den Namen behielt das Gebäude bis heute. Nach der Adaptierung 1884 wird das Gebäude zu einer Pension, daraufhin zu einem Musikraum und 1913 legt die Aktiengesellschaft des Instituts für Gasthöfe und Heilstätten Opatija in Wien in dessen Erdgeschossöffentliche Toiletten an. Während der italienischen Leitung wird es zu einem Gärtnerhaus und seit dem Zweiten Weltkrieg befinden sich dort die Büros der Firmen, die für Opatijas Parks zuständig sind.
Mit seinem charakteristischen Dach, der hölzernen Fassade, den Fenstern aus Holz und den Blumenkästen darunter, bringt das Gebäude selbst heute noch einen Hauch der Alpen nach Opatija.
St.-Jakob-Park und die Fontäne "Helios und Selene"
Der St.-Jakob-Park Park befindet sich im Zentrum von Opatija nahe der St.-Jakob-Kirche im historischen Kern, aus dem der heutige Fremdenverkehrsort entstanden ist. Neben der Kirche ist der Park von mehreren Gebäuden mit historischer Bedeutung umgeben, die für die Entwicklung des Fremdenverkehrs in Opatija einen prägenden Charakter hatten: das Hotel Imperial, das Hotel Milenij, der Kunstpavillon Juraj Šporer und das Hotel Kvarner. Der Park ist von mehreren Seiten zugänglich. Am Parkeingang auf der Hauptstraße Opatijas (gegenüber des Hotels Imperial) befindet sich eine Schautafel mit einem Plan des Parks, auf dem einzelne Gebäude und wichtige Pflanzenarten gekennzeichnet sind. Der Park ist in zwei Bereiche unterteilt: der untere Teil liegt direkt am Meer auf einer kleinen Landzunge vor dem Kunstpavillon Juraj Šporer und im oberen Bereich dominiert die neobarocke Fontäne von Hans Ratkausky aus dem Jahr 1889. Die Fontäne wurde auf einem achteckigen Plateau errichtet, in dessen Mitte sich ein kreisförmiges Marmorbecken und ein Postament mit einer Brunnengruppe von Helios und Selene befinden. Der Sonnengott und die Mondgöttin aus der griechischen Mythologie wurden als Allegorie für den Tag und die Nacht dort aufgestellt. Dieser Wasserbrunnen ist ein beliebtes Motiv vieler Fotografien und eines der Wahrzeichen von Opatija.

Der Park hatte ursprünglich einen historistisch-neobarocken Charakter, der nach vielen Änderungen im Laufe der Zeit zum Großteil verloren gegangen ist. Anfangs gehörte der Park zum zweiten Hotel von Opatija, dem Kronprinzessin Stephanie (heute das Imperial). Für die Öffentlichkeit war er schon immer zugänglich. Heute ist dieser Park mit seinem wunderbar gepflegten Rasen, der Fülle an Blumen und der fantastischen Harmonie zwischen der Natur und den umliegenden Bauwerken eines der eindrucksvollsten Motive Opatijas und Sieger mehrerer Wettbewerbe um den schönsten Park Kroatiens. Im Park kommen interessante Pflanzenarten vor: neben dem heimischen Lorbeer und Klebsamen, Palmen und hohen Pinien (an der Kirche) ist die große Atlaszeder besonders zu erwähnen. Dieser eindrucksvolle Baum wächst neben der Fontäne und seine großen Zweige fallen beinahe auf dem Spazierweg hinab, der vom Hotel Imperial zum Meer führt.
Kunstpavillon "Juraj Šporer"
Das Gebäude, das die Bewohner und Gäste von Opatija heute als Veranstaltungsort diverser Ausstellungen, Konzerte und Theatervorstellungen kennen, diente ursprünglich als Konditorei. Erbaut wurde es 1900 für die Aktiengesellschaft Quarnero aus Wien, und 1908 wurde das Gebäude nach den Plänen des Architekten Sandor Neuhausler aus Opatija ausgebaut; im Zuge dieses Umbaus entstand die Terrasse zur Küstenpromenade. Ursprünglich befand sich hier das Konditoreicafé Gerbaud und danach der Pavillon Glacier mit Café und Konditorei. Zu dieser Zeit wurden aus Wien und Budapest täglich frische Kuchen mit dem Zug angeliefert. Nach 1930 wurde das Gebäude als Ausstellungspavillon (Padiglione delle esposizioni) genutzt und diese Funktion hat es bis heute behalten. Nach 1945 wurde der Pavillon zum Ausstellungspavillon und später zum Kunstpavillon Juraj Šporer umbenannt. Renoviert wurde das Gebäude 1959, 1964, 1984 und 2003. Der Name des Pavillons geht auf Juraj Matija Šporer zurück, einem Arzt, der als großer Förderer die Idee von Opatija als Seebad und Kurort in die Tat umzusetzen versuchte. Nach seiner frühen Pensionierung im Jahre 1851 (davor war er in Ljubljana als Arzt tätig) siedelte Šporer nach Primorje um, wo er in der Tabakfabrik und beim Österreichischen Lloyd in Rijeka als Vertragsarzt sowie als Privatarzt in Veprinac und Kastav weiter praktizierte. Bald darauf kam er auf die Idee, in Opatija ein Kurhaus für arme skrofulöse Patienten zu errichten, und 1872 gründete er mit einer Gruppe prominenter, wohlhabender Personen aus Rijeka Das Gründungscomité der vorgeschlagenen Balnear und Inhalations Heilanstalt in Abbazia, das nach dem Programm und Statut teils als Aktiengesellschaft und teils als gemeinnützige Wohlfahrtseinrichtung auftreten sollte. Obwohl diese Initiative schlussendlich scheiterte, spielte sie trotzdem eine wichtige Rolle in der Entwicklung der Stadt und Šporer gilt heute als einer der Pioniere, die sich für die Idee von Opatija als Kurort eingesetzt haben.
Die Promenaden von Opatija
Neben den Parkanlagen sind die Wander- und Spazierwege das, was diese Stadt auszeichnet und so einmalig macht.

Der bekannteste Spazierweg ist die berühmte Küstenpromenade Lungomare von Volosko nach Lovran, die um die Jahrhundertwende in der Blütezeit des Seebades und Kurortes Opatija entstanden ist. Die erste Teilstrecke, der sog. Nordstrand von Volosko bis Slatina, wurde 1889 fertig gestellt. Im selben Jahr wurde Opatija auch offiziell zum Luftkurort erklärt. Die zweite Strecke, der Südstrand von Opatija bis nach Lovran, wurde 1911 angelegt. Ein Spaziergang durch kleine malerische Buchten und entlang wunderschöner Gärten und prächtiger Villen ist eine unbestreitbare Erholung für Körper und Seele, aber auch eine Erinnerung an die Epoche, in der der mondäne Bade- und Kurort Opatija seine Blütezeit hatte.

In etwa parallel zur Promenade Lungomare, jedoch weiter im Inland gelegen, befindet sich die Waldpromenade Carmen Sylva. Ihr Name stammt von dem Pseudonym, das die rumänische Königin Elisabeth als Dichterin angenommen hatte, und die in dieser Promenade einst Inspiration für ihre Gedichte fand. Ein Spaziergang auf diesem Waldweg vermittelt ein anderes Opatija abseits des Touristengetümmels, eine Landschaft, die von charakteristischer Küstenvegetation und natürlicher Waldumgebung geprägt ist.

Zum Aufstieg bis nach Veprinac folgt man den alten Wegen, die nicht nur in das Hinterland von Opatija, sondern weiter zurück in die Vergangenheit zu einem mittelalterlichen Städtchen führen, das mit seiner malerischen Architektur ein einmaliges Ambiente schafft. Dieser Wanderpfad wurde 2010 erneuert und bietet herrliche Ausblicke, Ruheplätze und Schautafeln, die dem Besucher diese Gegend ausführlicher erläutern.

Drei Spazierwege, drei Geschichten, drei Landschaften – doch stets ein einmaliges Opatija. Sie haben die Wahl.
Lungomare
2011 wird das hundertste Jubiläum des bekanntesten Spazierweges Opatijas gefeiert – der berühmten Küstenpromenade Lungomare, die sich von Volosko bis nach Lovran erstreckt und heute den Namen des Kaisers Franz Josef I. trägt. Sie ist zwischen dem 19. und 20. Jahrhundert in der Blütezeit des Kur- und Urlaubsortes Opatija entstanden, und wurde in Etappen gebaut: die erste Teilstrecke, der sogenannte Nordstrand von Volosko bis Opatija, wurde 1889 angelegt; im gleichen Jahr, in dem Opatija offiziell zum Luftkurort erklärt wurde. Die zweite Etappe, der Südstrand von Opatija bis Lovran, wurde 1911 vor genau hundert Jahren fertig gestellt.

Seitdem ist Lungomare der beliebteste Spazierweg für die Bewohner und Gäste von Opatija, das Lieblingsmotiv vieler Photographien und Bilder sowie ein unentbehrlicher Teil des Stadtbildes von Opatija von der Meerseite aus betrachtet.

Ein Spaziergang entlang der Küstenpromenade Lungomare ist vor allem eine Gelegenheit, von der frischen Meeresluft zu profitieren und die wunderbare Küstenlandschaft mit zahlreichen Buchten zu bewundern. Dabei bietet sich auch die Möglichkeit, die lokale Geschichte besser kennenzulernen: vom Ausgangspunkt in Volosko am Geburtshaus des großen Wissenschaftlers Andrija Mohorovičić weiter entlang der ehemaligen Sanatorien und Pensionen des Nordstrands, durch den Park Angiolina und den Stadtteil mit dem Strand Slatina bis zum Südstrand und den prächtigen Villen in Lovran reihen sich an der Promenade Gebäude, Standorte und Denkmäler auf, die über die interessante Geschichte Opatijas Auskunft geben.

Neben der Geschichte bekommt der interessierte Spaziergänger auch einen Eindruck vom Reichtum der lokalen Vegetation und lernt die Wohltaten des lokalen Klimas kennen. Entlang des Küstenweges wachsen wunderschöne Exemplare von Pflanzen und Bäumen, die für diese Gegend typisch sind: der aromatische Meerfenchel auf den Felsen, immergrüne Steineichen, einige Arten laubabwerfender Eichen, duftender Lorbeer und immergrüner Klebsame… Ihre Baumkronen werfen angenehmen Schatten, und ihre Blüten füllen die Luft in der Blütezeit mit wohlriechenden Düften.

Entlang der Küstenpromenade reihen sich prächtige im Sezessionsstil gebaute Villen auf, sowie Denkmäler, die an verdiente historische Persönlichkeiten erinnern oder die zum Wahrzeichen von Opatija geworden sind, wie etwa das berühmte Mädchen mit der Möwe. Lungomare bietet aber auch zahlreiche einsame Ecken mit Ruhebänken im Schatten der hundertjährigen Eichen; Stellen, die an das einstige Alltagsleben der lokalen Bevölkerung erinnern (z. B. die Quelle Dražica), malerische Buchten und schöne Kiesstrände sowie Terrassen, auf denen man ein Getränk oder eine Mahlzeit direkt beim Meer genießen kann…

All dies und noch vieles mehr – auch nach hundert Jahren hat die Küstenpromenade Lungomare nichts von ihrem Reiz verloren und lädt heute wie damals zu einem angenehmen Spaziergang ein. Einige ihrer Geheimnisse finden sicherlich auch im Album Ihrer persönlichen Erinnerungen einen wohlverdienten Platz.
Das Mädchen mit der Möve und Madonna
Auf der Landzunge vor dem ehemaligen Friedhof streckt ein steinernes Mädchen die Hand nach einer Möve aus. Dies ist jedoch eine neue Skulptur, ein Werk des Bildhauers Car, die 1956 hier aufgestellt un zu einem Symbol Opatijas wurde. An ihrer Stelle stand bis zu dieser Zeit, also bis sie von einem Unwetter umgerissen wurd, die Statue “Madonna del mare” des Künstlers Rathausky aus Graz (von ihm stammt auch der Brunnen “Helios und Selene” im Park zeischen der Kirsche des HI.Jakob und dem Hotel Imperial). Die “Madonna”wurde aufgestellt, um über die Seele des Grafen Arthur Kesselstadt zu wachen, der 1891 unweit von dieser Landzunge in den vorösterlichen Wellen verschwand. Bei diesem Ausflug verlor auch die Gräfin Fries ihr Leben, während ihr Sohn Georg gerettet wurde.
Die Markthalle von Opatija
Ende des 19. Jahrhunderts, in der Blütezeit des Seebades Abbazia, wuchs die Nachfrage nach frischen Lebensmitteln. Der Bau der Villen und Hotels wurde von einer entsprechenden Infrastruktur begleitet, und es wurde bald klar, dass die Stadt einen neuen Markt brauchte. Der Ort, an dem bis zu dem Zeitpunkt mit Lebensmitteln gehandelt wurde, konnte diesem Zweck nicht mehr dienen. Außerdem wurde die Tradition des Straßen- und Hausverkaufs von Lebensmitteln 1895 offiziell verboten. Das Gebäude, vor dem Sie sich befinden, wurde 1898 vom Bauunternehmen Francesco Matiassi erbaut und dient seitdem als Markthalle. Der Fischmarkt wurde 1907 angebaut. Mit diesem Bauwerk bekam Opatija die neue Markthalle, deren Architektur sich schön in die neue mondäne Nachbarschaft eingliederte und deren Größe den damaligen Bedürfnissen entsprach. Zugleich bot der neue Markt den Bewohnern der Umgebung von Opatija eine zusätzliche Gelegenheit, ihre eigenen Produkte zu verkaufen. Diese Tradition wird heute noch fortgesetzt: hier in der Markthalle kann man nach wie vor frisches Obst und Gemüse aus den Gärten im Hinterland von Opatija sowie Honig, Käse und andere typische Produkte kaufen. Nicht zu vergessen den frischen Fisch aus der Adria auf dem Fischmarkt. Außer der zentralen Versorgungsstelle für Lebensmittel ist der Markt von Opatija auch der beliebteste Treffpunkt der Bewohner und ein unentbehrliches Wahrzeichen der modernen Stadt.

2010 wurde die Markthalle von der Stadt Opatija renoviert. Bei dieser Gelegenheit wurde auch der Platz vor dem Gebäude neu gestaltet und mit dieser Schautafel versehen, die an diese Epoche von Opatija erinnern soll.
Der kleine Hafen von Opatija
Der kleine Hafen von Opatija, lokal als Portić bekannt, ist der traditionelle Abfahrtspunkt für die Ausflugsboote der Bootsführer, die hier traditionell Barkajoli genannt werden. Im Laufe der Zeit hatte sich dieses Serviceangebot sehr verbessert und die kleinen Holzboote, die für diese Zwecke in den örtlichen Werften speziell hergestellt wurden, haben an Schönheit und Komfort stark zugelegt. Die Barkajoli von Opatija waren für ihre Fahrgäste immer da, sprachen mehrere Fremdsprachen, und die Boote waren stets sauber und gepflegt, meist mit Sitzkissen und einer kleinen Holzlehne für mehr Komfort unterwegs ausgestattet. Die Barkajoli, die früher mit Rudern und erst später motorisiert die Fahrgäste entlang der Riviera oder sogar zu den benachbarten Inseln beförderten, haben für die Geschichte des Fremdenverkehrs von Opatija einen prägenden Charakter. Ihr legendärer Ausruf "Barke fahren" ist als geläufige Phrase bereits in den Sprachgebrauch der Region übernommen worden. Sogar für den Titel eines Gedichtes des großen Dichters Drago Gervais aus Opatija wurde der Ausdruck benutzt. Die Aufgabe der Barkajoli wird heute von Ausflugsbooten fortgesetzt, die Touristen heute wie damals dazu einladen, die Riviera Opatija von der Meerseite zu erkunden. Zu diesem Zweck finden Sie hier im Portić sowie an einigen Stellen entlang der Küstenpromenade Lungomare Anlegestellen für Ausflugsboote, die mit dem Schild "Taxi Boot" gekennzeichnet sind.
Diese Schautafel und das Denkmal dem Barkajol von Opatija sollen dazu beitragen, die Erinnerung an diese Tradition wach zu halten!
Der Hafen
Auch wenn höchstwahrscheinlich der älteste Hafen Opatijas eine kleine Bucht (“Portić”) vor der Kirche des HI.Jakob war, muss auch der heutige Hafen (“Mul”) ziemlich alt sein, da er bereits 1820 auf einem Plan als “Porto Herdt” eingezeichnet ist, was italienische Verballhornung der einheimischen Bezeichnung “Rt” ist (Rt=Landzunge). Au jeden Fall hat schon der Erbauer der Villa Angiolina, Iginio Scarpa, die Dimensionen dieses Hafns verändert, um sie seiner Jacht anzupassen. Ihre definitive Formen bekam sie durch Eingriffe und Erweiterungen Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts. Neben dem jetzigen Restaurant Galija (früher Padovan, Jedro), befand sich eine Niederlassung des Zolls, und and der Stelle des Segelklubs für Italien befand sich ein Klub für KajakFrahrer. Von der Mole aus, die für die Bürger Opatijas schon mehrere Male in der Geschichte eine Bühne für bedeutende Ereignisse war (die Enttäuschung anlässlich des Eintreffens der italienishen Marine im November 1918, die Feier der Kapitulation Italiens im September 1943) kann man den gesamten Nordstrand, mit den einstigen Sanatorien Schalk, Mahler (Horvat) und Lakatos am besten sehen.
Freilichtbühne Opatija
Die Freilichtbühne von Opatija befindet sich auf einer kleinen grünen Halbinsel im berühmten Stadtpark Angiolina direkt am Meer. Diese einzigartige Lage und das Ambiente, das von einer einmaligen Kombination aus Stein und reichhaltiger Flora geprägt wird, machen die Freilichtbühne von Opatija zum schönsten und attraktivsten Objekt dieser Art im ganzen Mittelmeerraum. Die "Große Bühne" (21x12 Meter) bietet mit ihrem Zuschauerraum 2500 Sitz- bzw. 5000 Stehplätze und eignet sich ideal für alle Arten von Musikkonzerten, Bühnenauftritten und kombinierten Vorstellungen – von der klassischen Oper über Operetten, Ballett- und Musicalauftritten bis zu modernen Jazz-, Pop- und Rockkonzerten und anderen Events. Zur "Kleinen Bühne" (10x10 Meter) gehört ein Zuschauerraum mit 600 Sitzplätzen. Die intimere Atmosphäre sorgt für mehr Interaktion zwischen den Künstlern und dem Publikum. Dieser Raum eignet sich für kleinere Konzerte und Bühnenauftritte.

Das Gelände, auf dem sich heute die Freilichtbühne befindet, war Anfang des 20. Jahrhunderts für ein viel größeres Projekt vorgesehen - den Kurpalast. In der Ausschreibung, die 1911 veröffentlicht wurde, hatten die Architekten Marcel Kammerer, Otto Schönthal und Emil Hoppe einen Palast mit Tanz- und Konzertsälen, einem Wellenbad sowie diversen Läden und Cafés vorgesehen. Diese glanzvolle Entwicklung Opatijas wurde durch den Ausbruch des Ersten Weltkrieges aber leider verhindert. Nach Kriegsende gingen Istrien und Opatija gemäß dem Grenzvertrag von Rapallo aus dem Jahr 1920 an Italien, und statt des Kurpalasts wurde die Freilichtbühne gebaut.
Die heutige Form des Bauwerks stammt aus dem Jahr 1957 und basiert auf den Plänen des berühmten kroatischen Architekten Neven Šegvić. Seither finden hier Opern- und Ballettvorstellungen, klassische und moderne Konzerte sowie Folklore- und Bühnenauftritte statt.
Volosko
Zur Zeit, als Opatija als mondäner Urlaubsort noch nicht existierte, war Volosko der Sitz des Verwaltungsbezirkes, ein lebhafter Handelshafen und administratives Zentrum. Diese Relevanz ist Volosko heute verloren gegangen, geblieben ist aber die zauberhafte Anziehungskraft einer malerischen Küstenortschaft, einer unerschöpflichen Inspirationsquelle für Künstler, eines Zufluchtsortes für alle, die in den engen Altstadtgassen, bei einer Tasse Kaffee am Ufer, im einmaligen Ambiente des Fischerhafens und der Hafenmole eine Oase der Ruhe suchen. Ein besonderer Ausblick bietet sich vom Volosko-Ufer aus: An dieser Stelle eröffnet sich dem Betrachter die gesamte Adria in Richtung Süden…

Beim Erkunden des historischen Stadtkerns von Volosko stoßen Sie auf ein Denkmal, das uns erinnert, dass in Volosko, im Haus direkt am Anfang der Promenade Lungomare, Andrija Mohorovičić geboren wurde. Mohorovičić war ein großer Wissenschaftler von Weltruhm, der die Trennfläche zwischen Erdkruste und Mantel entdeckte und die nach ihm als Mohorovičić-Diskontinuität bezeichnet wird.

Volosko ist heute auch Synonym für gute Gastronomie. Bezeichnend hierfür sind typische, traditionelle Gaststätten, in denen einfache Fischgerichte und andere lokale Spezialitäten serviert werden, aber auch gehobene Feinschmeckerrestaurants, die in den angesehensten Gourmetführern eingetragen sind. All das und vieles mehr bietet Volosko. Von der Stelle aus, an der Sie sich jetzt befinden, ist dieser malerische Fischerort entlang der Küstenpromenade nur drei Kilometer entfernt. Lassen Sie sich einen Besuch nicht entgehen!
Veprinac
Ebenso wie Volosko war auch Veprinac lange vor der Entstehung des Seebades Opatija ein wichtiges Zentrum. Die Stadt wurde wahrscheinlich auf den Fundamenten einer vorgeschichtlichen Siedlung erbaut. Ihr Name geht vermutlich auf das kroatische Wort für den stechenden Mäusedorn zurück – eine Pflanze, die hier in der Umgebung üppig wächst. In Bezug auf das historische Erbe ist das Veprinac-Gesetz aus dem Jahr 1507 von besonderer Bedeutung: Dieses Dokument regelte die damaligen lokalen Bräuche und enthielt gesetzliche Vorschriften.

Zur Altstadt führt der Fußweg durch das Stadttor unterhalb des ehemaligen Gemeindehauses. Rechts vor dem Stadttor befindet sich die Loggia, und links ist die St.-Anna-Kapelle mit einer Inschrift aus dem Jahr 1442 zu sehen. In dieser Kapelle wurden kürzlich Fragmente interessanter Fresken entdeckt, die einer detaillierten Untersuchung bedürfen. In einem Ausstellungsraum rechts hinter dem Stadttor können in einer ethnologischen Sammlung Gegenstände, Werkzeuge und Dokumente bewundert werden, die dem Besucher das einstige Leben der Menschen in dieser Gegend veranschaulichen.

Der Aufstieg über die Steintreppen führt zum Eingang in den St.-Markus-Kirchhof. Dort hat man einen herrlichen Ausblick auf die Kvarner-Bucht und Opatija sowie auf den Berg Učka im Hinterland. Der umzäunte Kirchhof erweckt den Eindruck, als ob die Zeit an diesem Ort stehen geblieben ist. Das ist charakteristisch für Veprinac, dem uralten Städtchen oberhalb der Riviera Opatija, in dem man auf Schritt und Tritt einen Hauch von Nostalgie und Vergangenheit verspürt. Genau dies bringt auch der lokale Dichter Josip Stanić in einem seiner Gedichte mit den Worten zum Ausdruck: Veprinac ist nur zwei Finger breit vom Himmel entfernt.
Naturpark Učka
Der Naturpark Učka umfasst das gleichnamige Gebirge und einen Teil des Ćićarija-Gebirgszugs an der nordadriatischen Küste und verbindet Istrien mit dem kontinentalen Teil Kroatiens. Der Naturpark deckt eine Gesamtfläche von 160 km2.

Aufgrund seines Reliefs und der Lage in unmittelbarer Meeresnähe weist der Naturpark Učka ein spezifisches Mikroklima mit gut entwickelter, üppiger Waldvegetation auf. Unterschiedliche Habitate, die in dieser Gegend vorzufinden sind, bilden eine außergewöhnlich vielfältige Biodiversität mit einigen endemischen Arten, die es nur hier und sonst nirgendwo auf der Welt gibt, zum Beispiel die Učka- oder Tommasini-Glockenblume (Campanula tommasiniana) und der Höhlenkäfer Croatodirus bozicevici.

Vojak (1401 m), der höchste Gipfel von Učka, ist besonders reich an Gebirgsvegetation und bietet einen herrlichen Rundblick auf Istrien, die Kvarner-Bucht mit den Inseln, das Velebit-Gebirge, das gebirgige Hinterland Gorski kotar und die Alpen, was diesen Gipfel zu einem der schönsten Aussichtspunkte in Kroatien macht.

Zusätzlich zu diesen Besonderheiten der Natur weist das Gebiet von Učka ein interessantes und vielfältiges Bau- und Kulturerbe auf, das auf die traditionelle, ländliche Lebensweise zurückzuführen ist. Besucher dieser Gegend erfreuen sich ebenfalls an der lokalen gastronomischen Spezialitäten wie Esskastanien (lokal Maruni genannt), Schafskäse, Wildspargel oder Honigschnaps.